Bei der Berufsorientierung ist noch viel Luft nach oben

Vor dem Hintergrund der aktuellen Jugendbefragung "Ausbildungsperspektiven 2025" der Bertelsmann Stiftung fordert die Handwerkskammer Bremen einen weiteren Ausbau der Berufsorientierung sowie eine noch intensivere Unterstützung von Schülerinnen und Schülern auf dem Weg in eine formale Ausbildung.

Jedes Jahr bleiben zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt, weil es Betrieben an Bewerberinnen und Bewerbern fehlt. Mitte Juli verzeichnet die Handwerkskammer allein in ihrer Lehrstellenbörse noch deutlich über einhundert unbesetzte Ausbildungsplätze. „Die Handwerksbetriebe brauchen für die wichtigen Aufgaben, die mit der technischen Transformation unserer Arbeitswelt auf sie zukommen, dringend junge Menschen, die sich für eine Ausbildung entscheiden. Schließlich sind die Azubis von heute die dringend benötigten Fachkräfte von morgen“, sagt Thomas Kurzke, Präses der Handwerkskammer Bremen.

Laut der Jugendbefragung der Bertelsmann Stiftung will rund jeder fünfte Schulabgänger zunächst in angelernten Jobs Geld verdienen, statt eine formale Ausbildung zu beginnen. Die Gründe dafür liegen der Stiftung zufolge insbesondere bei Jugendlichen mit vergleichbar niedrigem Schulabschluss auch daran, dass sie sich mit dem Schreiben von Bewerbungen schwertun oder an ihren Chancen zweifeln. Thomas Kurzke: „Weder das eine noch das andere darf ein Grund dafür sein, sich nicht zu bewerben. Eine gute und intensive Berufsorientierung an den allgemeinbildenden Schulen kann und muss Jugendliche bei ihrer Berufswahl sowie beim Schreiben von Bewerbungen unterstützen. In Bremen und Bremerhaven gibt es viele Beispiele für gute Berufsorientierung sowie Lehrerinnen und Lehrer, die sich vorbildlich engagieren. Trotzdem, das zeigt die Befragung, bleibt im System noch viel Luft nach oben. Wie erfolgreich Schülerinnen und Schüler auf den Wechsel ins Berufsleben vorbereitet werden, darf nicht vom individuellen Engagement einzelner abhängen. Viele Handwerksbetriebe geben auch Schülerinnen und Schülern, die nicht die allerbesten Schulzeugnisse mitbringen, gerne eine Chance und unterstützen sie nach Kräften. Damit sie aber überhaupt genügend Bewerbungen bekommen, muss die Berufsorientierung weiter ausgebaut werden.“

23.07.2025

Oliver Brandt Pressesprecher Telefon 0421 30500-307 brandt.oliver@hwk-bremen.de