Stabiles Niveau und unklare Aussichten

Die aktuelle Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Bremen zeigt: Insgesamt befindet sich die Konjunktur im Bremer und Bremerhavener Handwerk noch auf einem stabilen Niveau. Wie sich die Lage entwickeln wird, bewerten die Betriebe aber sehr unterschiedlich.

Der Geschäftsklimaindex sinkt deutlich auf das Niveau vom Frühjahr 2021 ab (102 Prozentpunkte). Im abgelaufenen Berichtszeitraum ist noch eine leicht positive Entwicklung (+2 Punkte) erkennbar. Für den kommenden Sommer wird eine gleichbleibende Entwicklung prognostiziert, die positiven und negativen Erwartungen heben sich gegeneinander auf (0 Punkte). Häufig antworten die Betriebe mit „gleichbleibend/konstantes Niveau“. Bei den einzelnen Gewerken stellt sich die aktuelle und zukünftige Einschätzung unterschiedlich dar.

Die Bau- und Ausbaugewerke schätzen die aktuelle Situation jeweils sehr ähnlich ein, 81,8 % der Baugewerke und 84,6 % der Ausbaugewerke bewerten die Geschäftslage konstant oder besser als im Herbst 2022. Die KFZ-Gewerke berichten ebenfalls von einer insgesamt positiven oder konstanten Entwicklung (75 %), dennoch verzeichnen auch hier 25 Prozent der Betriebe eine schlechtere Geschäftslage als noch im vorherigen Berichtszeitraum.

Die befragten Betriebe der Gewerke Nahrungsmittel und Gesundheit sind sich sehr uneinig, in welche Richtung sich die Geschäftslage entwickelt hat. In beiden Bereichen heben sich die positiven und negativen Erwartungen auf, für beide Branchen ist aber insgesamt eine gewisse Konstanz festzustellen.

In den Gewerken des gewerblichen Bedarfs und den personenbezogenen Dienstleistungen war noch im Herbst eine leicht positive Grundstimmung zu verzeichnen. Diese hat sich nicht fortgesetzt. Stattdessen hat sich die Geschäftslage im Winter 2022/2023 eher negativ entwickelt, in beiden Bereichen überwiegt eine konstante oder negative Situation (75 % im gewerblichen Bedarf und 84,6 % bei den personenbezogenen Dienstleistungen).

Für die Zukunft erwarten aber alle befragten Betriebe der sieben Gewerkegruppen eine konstante oder positive Entwicklung, kein Gewerk geht mehrheitlich von einem weiteren Abschwung aus. Abgesehen von den personenbezogenen Dienstleistungen (46,2 % negativ) sind sogar alle anderen Gewerkegruppen zu mehr als 80 Prozent positiv oder gleichbleibend optimistisch. Insbesondere die Lebensmittelbetriebe geben nach den schwierigen Wochen und Monaten eine recht positive Prognose für den Sommer 2023 ab. Zurückzuführen ist dieses primär auf die aktuell nicht weiter steigenden Energie- und Rohstoffkosten.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Bau- und Ausbaugewerke im aktuellen Berichtszeitraum eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung zu verzeichnen haben, während sich KFZ-, Nahrungsmittel- und Gesundheitsgewerke leicht positiv entwickelt haben. Die Handwerke des gewerblichen Bedarfs und der personenbezogenen Dienstleistungen haben sich dagegen eher schlechter entwickelt, gerade die große Gruppe der personenbezogenen Dienstleistungen entwickelt sich rückläufig.

Oliver Brandt

Oliver Brandt

Pressesprecher

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